Dienstag, 2. Oktober 2007

back from the outback

jawohl, wir haben überlebt. wir sind noch heil, die autos ebenfalls, der kontostand vielleicht weniger...aber es war sehr toll!

ich habe mal eine karte gemacht, wo wir überall waren.



hier ist der link zur karte! bitte anschauen, fleißig zoomen und satelliten. das hat nämlich ne weile gedauert ;).

insgesamt waren es tatsächlich knapp 5.000 km. wir saßen also sehr, sehr viel im auto. ich hatte ja befürchtet, dass das nach spätestens zwei oder drei tagen ziemlich nervig wird. war es aber gar nicht! wir waren ja zu neunt, deswegen gab es genug verschiedene sitzkombinationen, so dass wir immer mal wieder mit jemand anderem im auto saßen. dazu musik und endlose weite. was will man mehr?
wenn ich mir die bilder, die wärend der fahrt aus dem fenster entstanden sind, jetzt anschaue, wundere ich mich fast, dass mir wirklich nie langweilig war... aber es sah draußen auch wirklich immer wieder anders aus. mal nur sand, mal hügel, mal büsche usw. außerdem alle paar meter tote kängurus (und riesige raben oder adler, die sich darüber freuen). und schafe und kühe. keine ahnung, was die dort bitte zu suchen haben/hatten?
zu den kängurus hat uns jemand was erzählt: es gibt wohl überall leute, die die mission haben, kängurukinder aus den beuteln ihrer überfahrenen mütter zu retten. theoretisch sollte man also bei jedem, das noch relativ "frisch" aussieht, anhalten, schauen, ob vielleicht noch ein kleines im beutel sitzt, und es dann zu so einer person bringen... wie traurig. haben wir trotzdem nicht gemacht.

jetzt mal der reihe nach. ich versuche es kurz zu machen. weniger bilder gingen einfach nicht... (insgesamt werden wir schätzungsweise um die 5.500 haben.)


1. tag

7.30h haben wir uns an der autovermietung getroffen. es gab einiges an papierkram zu klären und eine einführung in die bedienung der campervans. danach haben wir unsere unendlichen, bei sara, die in der nähe wohnt, zwischengelagerten essensvorräte abgeholt. dann gings los!

den weg zum uluru (ayers rock) wollten wir so schnell wie möglich hinter uns bringen, dann lieber mehr zeit für den rückweg haben. deswegen sind wir am ersten tag etwa 800 kilometer bis dublin, kurz nach adelaide, gefahren. als wir ankamen, war es schon dunkel. aber der "campingplatz" war sowieso nur ein parkplatz mit zwei toiletten und zwei waschbecken, deswegen hätte es da auch nicht mehr zu sehen gegeben.


2. tag

früüüh morgens gings weiter. die tagesetappe war nämlich wieder um die 800 km. kurz vor sonnenuntergang sind wir in coober pedy angekommen. das ist eine dreieinhalbtausend-einwohner stadt im nirgendwo, in der bzw. um die opale gefördert werden. das besondere ist, dass fast alles unterirdisch ist. häuser, kirchen, sogar ein campingplatz wurden in hügel und felsen hineingebaut. leider konnten wir mit den vans nur überirdisch campen. mehr zu coober pedy später. wir haben auf dem rückweg noch mal dort gehalten und uns umgeschaut.




das bild, wo ich auf dem tisch sitze, ist von einem rastplatz. der war krass. einfach...weit. nix. rundherum. bis zum horizont. im hintergrund des nächsten bildes sieht man einen der salzseen, die sich in der gegend befinden. dazu auch später (auf dem rückweg) mehr. in glendambo haben wir getankt. auf der karte sieht man zwar einige "dörfer" entlang des highways, aber die sind wohl alle ungefähr so besiedelt. also sozusagen kaum vorhanden. die fliegen waren dort noch gar nicht so auffällig, wie das schild vielleicht vermuten lässt...noch nicht.


3. tag

früh gings weiter. aber es ist schon irgendwie nett, vom "bett" aus den sonnenaufgang zu sehen (der war immer gegen 6.30h). aber es war nicht der letzte. wir sind eigentlich fast jeden tag um die zeit aufgestanden. unglaublich, oder?? aber mit den weiten strecken, die wir zu schaffen hatten, und sonnenuntergang gegen 18.30h und danach nicht mehr fahren können muss man eben etwas früher anfangen (das habe sogar ich eingesehen ;).
die tagesstrecke war diesmal nur etwa 650 km. nur. ja, wir haben jetzt irgendwie ein völlig anderes verhältnis zu entfernungen. 500 km-strecken waren immer ein klacks. lustig eigentlich.
wir wollten bis zum uluru fahren. oder besser gesagt, zum letzten kostenlosen campingplatz in der nähe - etwa 100 km davor.



von dem platz aus konnte man den uluru sogar schon sehen! dachten wir uns eine ganze weile. bis wir festgestellt haben, dass das "nur" der mount connor war. äh...kann ja mal passieren. die sehen ja auch alle gleich aus da in der wüste und so...

an dem abend haben wir emu kennengelernt. das ist dieser große vogel mit ebenfalls großen füßen. er war so begeistert von uns, dass er sogar unseren geschirrspülschwamm essen wollte, während wir abgewaschen haben. ein lustiger kerl. rose (aus kalifornien) hat uns zur weiteren unterhaltung noch einen dishwashing-song mit gitarre gesungen. ich hätte nicht gedacht, dass man beim spülen so viel spaß haben kann.

außerdem gab es ein paar vogelkäfige. dort war ein kakadu, der sprechen konnte! das war so witzig! er hat entweder "hello" oder "have a cookie?" gesagt. und man hat ihn richtig gut verstanden. hihi. ich war begeistert. später dann sehr enttäuscht, da chantal (aus holland) behauptet hat, sie sei es gewesen, die gesprochen hat. am nächsten tag bin ich dann aber noch mal zu dem vogel, um das ganze nachzuprüfen. und er hat es wieder gesagt! yeah, wusste ichs doch...

da es auf dem platz strom nur gegen bezahlung gab, hatten wir eben keinen. war aber kein problem, schließlich war dort sommer, und man konnte super nachts nach dem duschen im pyjama und mit nassen haaren unter dem großartigen sternenhimmel sitzen und sich vom lauen wind trocken pusten lassen. irgendwie cool.




4. tag

wir wollten den sonnenaufgang am uluru sehen. da es bis dahin wie gesagt noch etwa 100 km zu fahren waren, sind wir zu einer unglaublichen zeit aufgestanden, zu der ich sonst wohl eher ins bett gehe. irgendwie hatten wir aber nicht eingeplant, dass es nicht nur abends überall dunkel und voller tiere ist, sondern eben auch morgens vor sonnenaufgang. nachdem das erste auto fast gegen eine kuh gefahren wäre, die mitten auf der straße rumstand, sind wir doch lieber ziemlich langsam gefahren. so wurde es also immer später und stressiger. unterwegs sind wir noch an einer gruppe kamele im busch vorbei gefahren, aber da die sonne kurz vor aufgang war, hatten wir natürlich leider keine zeit, anzuhalten.

wir haben es gerade noch so geschafft, zumindest die letzten, den uluru so richtig rot leuchten lassenden strahlen mitzukriegen... aber immerhin! sehr schön.



danach gabs dann erstmal ein pfannkuchenfrühstück am fuße(?) des berges. dann wurde es immer heißer und die fliegen das erste mal so richtig aufdringlich. die flogen einem echt direkt ins auge oder den mund. pfuäh! ich war wirklich froh, dass ich mir unterwegs noch so ein wunderschönes oder auch albernes, auf jeden fall aber sehr wirksames fliegenschutznetz für den kopf gekauft hatte. (papa, ich musste an dich denken :D. du darfst es dir mal ausleihen, wenn ich zurück bin.)
wir sind noch bis direkt an den felsen gelaufen und haben uns dort etwas umgeschaut. es gab auch kleine höhlen, mit aborigine-malereien. und es war wirklich sooo heiß, dass man es nicht länger als fünf minuten ohne schatten ausgehalten hat!



wir haben uns dann noch ein aborigine-kulturzentrum angeschaut, das war sehr interessant. im kunst-shop saßen ein paar aborigine-frauen auf dem boden und haben sozusagen live gearbeitet (bilder gemalt). das fand ich irgendwie seltsam. ein bisschen wie zoo. vielleicht kam ich mir aber auch nur komisch vor und sie fanden es ganz normal...weiß auch nicht.

nachmittags sind wir dann zu kata tjuta gefahren (die olgas). das sind ebenfalls sehr beeindruckende und sehr rote, glatte riesenfelsen, zwischen denen man rumlaufen kann. schon faszinierend, das sowas einfach so irgendwo mitten in der würste steht. (p.s.: ups, das sollte natürlich wüste heißen. haha. danke, janine.)



zum sonnenuntergang sind wir wieder zum uluru gefahren. das war eine richtige attraktion. der ganze parkplatz (mit der richtigen sicht auf den rock) war voller autos und sehr viele leute standen in einer langen reihen, um das spektakel zu beobachten.
logischerweise war der "heimweg" dann wieder dunkel und musste viel zu langsam gefahren werden. ich habe mitgezählt, wie viele kängurus und kühe wir gesehen haben. leider habe ich die zahlen vergessen, aber es waren viele...

die nacht haben wir noch mal in/auf dem platz curtin springs verbracht. emu war leider weg. dafür saß in der dusche eine wirklich riesige spinne und chantal hatte zwei zecken. die frau an der rezeption meinte, sie solle sie auf jeden fall so schnell wie möglich entfernen und am nächsten tag zum arzt fahren, um die stellen überprüfen zu lassen. natürlich war das nächste krankenhaus auch nicht um die ecke, sondern im uluru-nationalpark. so musste also eins der autos am nächsten morgen noch mal die einfach 100 km dort hin fahren. immerhin wissen wir jetzt, dass zecken aus der australischen wüste erstaunlicher- und glücklicherweise nicht gefährlich sind.


5. tag

nachdem die drei, die zum arzt gefahren sind, zurück waren, sind wir zum nächsten ziel aufgebrochen. watarrka (kings canyon), etwa 200 km entfernt. auf dem campingplatz dort gab es einen pool, das war toll. später sind wir dann noch zum canyon gefahren, und haben eine kleine tour (etwa eine stunde) gemacht. auch dort ist alles irgendwie rot. red center eben. schön!

auf dem campingplatz hingen überall schilder, dass man die dingos nicht füttern soll. ui! abends kam dann tatsächlich einer vorbei. aber unsere "nachbarn" haben ihn weggejagt, deswegen habe ich ihn leider nur von weitem gesehen.





die ersten vier bilder sind noch aus curtin springs, die anderen vom canyon.


so, das war die erste hälfte der tour. ich denke, das ist erst mal genug zu lesen. und ich muss ins bett. den rest gibt es demnächst!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

UUUOOOOOOOAAAAAAAHHHHHH!



(neidisch)

Anonym hat gesagt…

Jaja die Felsen sind mitten in der Würste...:D
Schöne Bilder und so! :)

Anonym hat gesagt…

wo bleiben denn hier die viiieeelen witzigen kommentare???? hm....