Samstag, 6. Oktober 2007

back from the outback back

so, weiter gehts. inzwischen sind wir schon beim wendepunkt unseres trips.

6. tag

am abend zuvor hatten wir ja, wie gesagt, nur eine kleine tour "am boden" durch watarrka (kings canyon) gemacht. es gibt aber auch noch eine große, 6 km-tour oben auf den felsen. da wir an dem tag noch eine strecke von etwa 520 km richtung süden vor uns hatten, die wanderung (die auf 3 stunden angesetzt ist) aber unbedingt machen wollten, war mal wieder früh aufstehen angesagt. es war noch dunkel! als wir zum canyon gefahren sind inzwischen schon hell und als wir anfingen, auf den berg zu klettern (es gab stufen, aber die waren wirklich ganz schön steil und anstrengend), ging gerade die sonne auf. hat sich aber wirklich gelohnt! unser morgensport wurde mit wirklich wahnsinnig tollen aussichten belohnt! frühstück mit blick auf scheinbar undendliche weite und sonnenaufgang hat schon was (auch wenn ich das nicht jeden tag brauche ;).
unterwegs sind wir einer schwäbische reisegruppe begegnet. ich dachte schon, ich hör nicht recht. alles leute über 50, die sich sehr gefreut haben, uns zu treffen. irgendwann sind wir uns dann sogar noch mal über den weg gelaufen bzw. gefahren, an irgend einer tankstelle in der pampa. lustig.
da wir alle so superfit sind, haben wir den weg in nicht mal zweieinhalb stunden geschafft und hatten somit noch zeit für ein zweites frühstück auf dem parkplatz (den man übrigens auf dem zweiten foto an den hellen punkten rechts im bild erkennen kann), während wir auf zwei von uns gewartet haben, die sich für länger schlafen entschieden hatten.
dort haben wir einen weiteren bekannten wiedergetroffen, ein typ aus kalifornien, dem wir glaube ich vier- oder fünfmal zufällig irgendwo auf der strecke begegnet sind. wie er das geschafft hat, ist mir immer noch ein rätsel. er war nämlich ganz allein, hat aber ja offensichtlich die gleichen entfernungen an einem tag zurückgelegt, wie wir. und wir waren zwei oder drei fahrer pro auto und oft acht bis zehn stunden unterwegs...





irgendwann haben wir uns dann also sozusagen auf den rückweg gemacht. unser ziel war marla, irgendwo am highway. dort gab es wie immer eine tankstelle und einen campingplatz, wieder mit pool, außerdem fliegende riesenameisen, sehr große motten, insekteneier am spiegel und seit einer woche abgelaufenes brot im supermark. aber sonst war alles in ordnung.
unterwegs haben wir noch bekanntschaft mit dem kamel mohammed gemacht. laut erklärung eines mannes dort, fühlt mohammed sich irgendwie besser oder menschlicher als seine artgenossen, und bevorzugt es deshalb, allein am anderen ende des geheges zu stehen. als wir dort waren, hat er die ganze zeit versucht, sich unter dem zaun durchzudrücken, um gras zu fressen, das dort rumlag. verrücktes dickes tier :D.
eine weitere bekanntschaft an diesem tag, war die warnlampe unseres tankes... der zeiger war schon eine ganze weile eher unter dem letzten strich als darauf und wir dachten ständig, die lampe sei schon an. wenn die sonne drauf schien, sah das immer so aus. etwa 50 km vor marla ging sie tatsächlich an. wir sind dann mit einer geschwindigkeit weiter gefahren, die wir als die mit dem geringsten verbrauch in erinnerung hatten, und haben die ganze zeit darauf gewartet, dass wir stehen bleiben. es war aber trotzdem sehr lustig irgendwie. das auto, dass am vorherigen tag zum krankenhaus gefahren war, hatte somit ja einen anderen benzinstand als die anderen beiden, und früher tanken müssen. die hätten also notfalls mit einem kanister zurück fahren können, um uns zu retten. war aber nicht nötig, wir haben es beide noch selbst bis marla und zur tanksäule geschafft. bestimmt hätten wir NOCH weiter fahren können - ich hätte schon gern mal gewusst, wie weit der tank tatsächlich noch reicht, wenn die lampe schon leuchtet.


7. tag

wir haben mal was neues probiert: vor sonnenaufgang aufstehen. natürlich wieder nötig, da wir an dem tag die längste tagesetappe überhaupt vor uns hatten und außerdem noch in coober pedy und an einem salzsee anhalten wollten.
in coober pedy waren wir dann gut zwei stunden. sehr seltsame stadt! habe ja schon beim zweiten tag erzählt, dass es eine opal-stadt ist und sehr viel unterirdisch ist. wir haben uns eine kirche und ein hostel angeschaut, außerdem waren wir auf einem sand?hügel, von dem man über alles schauen konnte. wir haben die ganze zeit gehofft, dass uns irgendjemand sein untergrundhaus zeigt. hat leider niemand gemacht. wir haben sogar bei einem haus angeklopft, aber da war keiner. an sich ist unterirdisch wohnen in der wüste schon ganz clever. im sommer hält man es anders sicher gar nicht aus. im moment ist ja eigentlich noch frühling, und es war wirklich heiß. aber deswegen ohne fenster wohnen? ich weiß nicht.




das "emergency telephone"-schild ist toll, oder? sehr beruhigend. mein lieblingsschild war aber das "next emergency telephone 200 km"-schild, leider habe ich davon kein bild.
keine ahnung, was coober pedy mit mannheim am minenhelm hat. immerhin weiß ich jetzt, wie WEIT ich weg bin. ohoo!

nach weiteren vielen kilometern sind wir am salzsee angekommen. wir hatten ihn auf dem hinweg schon gesehen, diesmal haben wir uns aber die zeit genommen, hinzulaufen. sehr beeindruckend! ich glaube, ich wiederhole mich. aber auch dort war einfach alles so unglaublich weit. der see war riesig! und, wie der name schon sagt, ohne wasser, dafür mit einer dicken salzschicht, die wie schnee aussah oder plätzchen-glassur. sehr geil.
und wiedermal ein tolles schild. bombengefahr, wenn man daran vorbei läuft. aha? falls das kein schlechter witz war, hätten sie vielleicht ein paar mehr davon aufstellen sollen. es gab nämlich genau...eins. wir haben den see an der richtigen stelle betreten und es gesehen. es hat sogar für uns gesungen, da der wind durch die löcher der metallstange geflötet hat. ich nehme an, es war kein witz. schließlich kann man mitten in der wüste ja sprengkörper testen solange man will, kriegt ja keiner mit...




für DAS schild aller australischen schilder haben wir auf der weiteren fahrt einen fotostop eingelegt. das musste einfach sein.
ansonsten hat die fahrt noch sehr lang gedauert. das war das erste und einzige mal, dass ich davon echt genervt war. insgesamt waren es an dem tag über 920 km. am schluss dachten wir die ganze zeit, wir sind gleich da. wir haben uns aber in irgendwelchen käffern, zwar nicht mehr in der wüste, aber immer noch im nirgendwo, verfahren und es hat einfach ewig gedauert, bis wir irgendwo in der nähe von jamestown einen platz gefunden haben. da unsere ipod-akkus leer waren und es keinen radioempfang gab, mussten wir selber singen. das war eine zeitlang toll, aber irgendwann dann auch nicht mehr so richtig. ich glaube, ich bin an dem tag acht stunden oder mehr gefahren. das war dann doch ein bisschen viel.


8. tag

das sollte eigentlich ein strandtag werden. leider war es dafür zu kalt und viel zu windig. deswegen sind wir, nachdem wir zusammen mit ein paar enten und gänsen gefrühstückt hatten, gleich die etwa 220 km bis adelaide gefahren. dort waren wir auf einem richtigen luxus-campingplatz, direkt am strand und inklusive hüpfkissen :). war angenehm, mal nicht im auto zu kochen, sondern eine richtige küche zu benutzen.




9. tag

den vorletzten tag haben wir in adelaide verbracht. noch kleiner als melbourne, zwar schön, aber auf dauer wahrscheinlich doch ein bisschen langweilig. es gab einen steg ins meer und eine ausstellung, von der ich nur eine vitrine mit fundstücken vom meeresgrund angeschaut habe. das fand ich sehr faszinierend. außerdem standen in der stadt schweine (helena, jetzt bist du wieder dran mit knutschen ;) und lustige spiegelkugeln. die gefährlichen elstern im park haben uns netterweise in ruhe gelassen.
der grashüpfer in dem gitter ist ein freund, der die letzten tage mit unserem auto mitgefahren ist. wahrscheinlich fand er das einfacher, als einbeinig zu hüpfen. haha. oh, wie gemein...
abends sind wir noch ein stück aus der stadt raus und etwa 230 km richtung melbourne, bis zu einem wieder sehr aufregenden kaff names keith, gefahren.





10. tag

ein letztes frühstück. fotos von den "betten" in "meinem" van (ich durfe oben schlafen). ungefähr 500 km zurück nach melbourne. zwischendurch ein stop beim "giant koala", der sogar begehbar ist. staubsaugen und autos waschen. in melbourne der stärkste regen, den ich hier bisher erlebt habe. welcome back...
wir haben die autos vor der autovermietung geparkt, einiges an essen, das wir noch übrig hatten, aufgeteilt und dann ist jeder nach hause gegangen. am nächsten tag haben wir erfahren, dass wir irgendwie im parkverbot standen. ups.



das war's. ich freue mich immer noch, dass wir das gemacht haben! wir haben so viele tolle sachen gesehen und erfahrungen gemacht, ich glaube, ich muss das erst mal verarbeiten. und das in nur zehn tagen! wahnsinn. ich bin sehr gespannt, auf unser trip-video. rose hat ca. 4 stunden filmmaterial, das sie jetzt irgendwie zusammenschneiden will.
wir haben jetzt auf jeden fall ein gefühl für die größe australiens und ein ganz anderes verhältnis zu entfernungen. nach ein paar mal nach der tür greifen, statt nach dem schalthebel, und scheibenwischen, statt blinken, hat auch das seitenverkehrte fahren bei allen ganz gut funktioniert. für das benzin haben wir einiges mehr ausgegeben, als wir dachten. natürlich war klar, dass das in der wüste wohl teurer ist. aber dass es gleich 40 bis 50 cent pro liter sind, hätte ich auch nicht gedacht.
wir haben unendliche weite gesehen (habe ich das schon erwähnt?), wunderbare landschaften, die ganze zeit keinen handyempfang gehabt und unter dem unglaublichsten sternenhimmel gesessen, der mir je unt..äh...übergekommen ist. wirklich unglaublich! außerdem hatten wir tagsüber sommer, in der mitte australiens auch nachts. auf dem weg war es ziemlich kalt, so dass ich mit zwei pullis und langer hose geschlafen habe. ich glaube, wir sind sogar braun geworden. das wusste man erst zuhause sicher, denn vorher hätte es genau so gut der staub sein können, der einfach überall war.
wir haben kängurus, kühe, schafe, schlangen, echsen und minidrachen, riesige adler und raben gesehen, in tot oder lebendig; spinnen, fliegen, schmetterlinge, motten, zecken, riesige ameisen mit flügeln oder goldenen hintern; kamele, sehr bunte vögel und papageien und emus in frei oder gefangen. und einen steinkoala. (da staunen sie, was, frau schlecker?)
wahrscheinlich würde mir noch mehr einfallen, aber jetzt reichts erst mal. wer noch mehr und ein paar andere fotos sehen will, findet die wie immer hier.

ich habe zwar noch keine konkreten reisepläne für nach dem semester, aber da wird noch einiges hinzukommen denke ich und toll wird es sowieso. juchee! (wie soll ich das denn alles verarbeiten?)

7 Kommentare:

Nelli hat gesagt…

Wer soll das denn bitte alles lesen, sag mal!

Christin hat gesagt…

soll ich die leser jetzt wirklich auch noch alle aufzählen?

Anonym hat gesagt…

Warum erwähnen Sie meinen Namn in Zusammenhang mit einem Steinkoala, Frollein Georgi?

Des raff isch net.

Und zur Strafe bin ich nicht neidisch.
















Okeeee, ich bins doch!

Christin hat gesagt…

mist, du hast nicht gemerkt, dass es nicht nur um den steinkoala ging, sondern ich eigentlich nur mal wieder unendlich mit meinen tiersichtungen angeben wollte und deswegen extra nur für dich eine zusammenfassung geschrieben habe...mann, anna, alles verpufft, ey! ;)

Anonym hat gesagt…

nein, danke! Ich knutsche nur originalwild! ;-)

Anonym hat gesagt…

Wenn wir gerade dabei sind, uns zu beschweren: Warum wird mein Name in deinem Bericht nie erwähnt?! Mir würden ganz spontan hundert Sachen einfallen, mit denen man mich wunderbar in Verbindung bringen könnte...

Anonym hat gesagt…

Stimmt, ich nenn mal spontan ein paar Begriffe, mit denen man Nelli wunderbar in Verbindung bringen könnte:

Pampa, Wüste, kühe, spinnen, fliegen, motten, riesige ameisen mit goldenen hintern, kamele, emus, kaff, schlechter witz, sprengkörper, pfannkuchen, schatten, schafe, Reifenpanne, zecken, stressig.....ach, ich könnt ewig so weitermachen.
Ich muss jetzt aber arbeiten, bis bald, das war Anna.